KI im Browser – Datenschutzrisiko oder Werkzeug? Was jetzt zu tun ist?
Browser sind heute mehr als nur Anzeigeprogramme. Chrome, Edge, Opera oder Safari integrieren KI-Dienste, die Nutzereingaben analysieren, Inhalte zusammenfassen und automatisch verarbeiten. Oft geschieht das unbemerkt im Hintergrund. Wer mit sensiblen Daten arbeitet, sollte genau hinschauen. Denn viele dieser Dienste übertragen Informationen in die Cloud – meist zu US-Anbietern. Die Kontrolle über die eigenen Daten geht dabei verloren.
Wo liegt das Problem?
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Eingaben landen oft ungefragt auf fremden Servern
KI-Funktionen in Browsern wie Copilot (Edge) oder Gemini (Chrome) greifen auf Cloud-Ressourcen zu. Die Nutzereingaben – ob Notizen, interne Inhalte oder Chatverläufe – können dabei an Dritte übermittelt werden. -
KI-Modelle trainieren mit Nutzerdaten
Viele Anbieter verwenden die eingegebenen Inhalte zur Weiterentwicklung ihrer Systeme. Das ist riskant – besonders wenn Mitarbeiter unbeabsichtigt geschützte Informationen eingeben. -
Browser-Erweiterungen öffnen weitere Einfallstore
KI-Add-ons analysieren Inhalte, fassen sie zusammen oder generieren Antworten. Sie verarbeiten die Daten oft außerhalb der Unternehmens-IT – ohne Kontrolle durch Administratoren oder Datenschutzbeauftragte. -
KI-Agenten handeln autonom
Die nächste Generation: Tools wie Aria (Opera) können selbstständig Aufgaben durchführen. Das spart Zeit – birgt aber neue Risiken, weil unklar bleibt, was mit den analysierten Daten passiert.
Was ist aus Datenschutzsicht erforderlich?
Technisch:
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KI-Funktionen zentral konfigurieren und ggf. deaktivieren
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Gruppenrichtlinien für Chrome, Edge und Firefox nutzen
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Erweiterungen nur nach Freigabe zulassen
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Einstellungen in Admin-Konsolen (Google Workspace, Microsoft 365) prüfen
Organisatorisch:
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Sensibilisierung: Mitarbeitende müssen wissen, dass KI-Dienste Daten verarbeiten
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Klare Regeln zur Nutzung von Browser-KI
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Verbot sensibler Eingaben in nicht geprüfte Dienste
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Schulungen zur sicheren Nutzung von Erweiterungen und integrierten Assistenten
Rechtlich:
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Datenschutz-Folgenabschätzung bei KI-Einsatz
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Prüfung, ob Daten an Drittstaaten übermittelt werden
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Informationen an Betroffene
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Dokumentation im Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten
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Risikobewertung nach KI-Verordnung der EU (KI-VO)
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Bei Nutzung von Trainingsdaten: Opt-out-Möglichkeiten schaffen
Duck.ai – eine datenschutzfreundliche Alternative
Nicht alle KI-Dienste arbeiten datenhungrig. Duck.ai ist ein Beispiel, wie es anders geht:
Merkmal | Duck.ai | Klassische Browser-KI (z. B. Copilot) |
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Registrierung | nicht erforderlich | meist erforderlich |
Datenspeicherung | keine serverseitige Speicherung | Speicherung auf Cloud-Servern |
Training mit Nutzerdaten | nein | ja |
Standortverarbeitung | lokal im Browser | meist USA |
Datenweitergabe | keine | möglich, oft nicht transparent |
Duck.ai verzichtet auf Tracking, IP-Erfassung und Profilbildung. Prompts bleiben im lokalen Arbeitsspeicher. Nutzende müssen ihre Texte aktiv sichern – dafür behalten sie die Kontrolle. Der Preis: Komfortfunktionen fehlen, die Nutzung ist etwas umständlicher. Für datensensible Arbeitsbereiche lohnt sich der Einsatz.
KI im Browser kann helfen – aber auch schaden. Unternehmen brauchen Regeln, Kontrolle und Schulung. Wer blind auf integrierte Dienste vertraut, riskiert Datenabfluss, Rechtsverstöße und Reputationsverlust. Datenschutzgerechte Alternativen wie Duck.ai zeigen: Es geht auch anders.
Empfohlene Maßnahmen:
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Browser und Erweiterungen im Unternehmen prüfen
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KI-Funktionen gezielt einschränken
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Mitarbeitende schulen
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Duck.ai als datenschutzfreundliche Option intern bekannt machen
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Rechtliche Vorgaben (DSGVO, KI-VO) einhalten und dokumentieren
Sind Sie sicher, ob Ihr Unternehmen oder Behörde im Hinblick auf Datenschutz und Datensicherheit optimal aufgestellt ist?
Lassen Sie sich unverbindlich von einem Datenschutzbeauftragten beraten.
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