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07.07.2020

Tipp: Terminplaner mit Datenschutz

Doodle ist das Tool, wenn es um die gemeinsame Terminfindung und Planung geht. Aber wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Dazu das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein:

„Doodle ist ein in der Schweiz beheimateter Online-Dienst, der Terminabsprachen und -organisation vereinfachen soll. Leider gibt es Datenschutzprobleme. Mit dem Dienst lassen sich ohne Anmeldung Einladungen erstellen, in denen Terminvorschläge enthalten sind. Der Link zu dieser Einladung wird dann allen potenziellen Teilnehmern geschickt. Auf der hinter dem Link stehenden Webseite können die Teilnehmer ihre Terminpräferenzen angeben und bei Bedarf Kommentare hinterlassen. Auf diese Weise lassen sich sehr einfach Termine abstimmen – auch in größeren Gruppen. So gut die Idee zunächst klingt, so hat die Umsetzung trotzdem einige Haken.

Der Dienst verwendet das Werbenetzwerk Google AdSense zur Einblendung von Werbebannern. Google Analytics kommt für statistische Auswertungen zum Einsatz (Tz. 10.1). Nutzer von doodle.com müssen also davon ausgehen, dass Informationen über sie ungefragt in die USA gesandt werden. Immerhin wendet Doodle dabei die von Google angebotene IP-Kürzung an und deklariert die Nutzung von Analytics in der Datenschutzerklärung.

Neben dem gratis verfügbaren Basisdienst wird eine werbefreie Premiumvariante angeboten. Nach Auskunft der Betreiber werden dabei aber dieselben Daten an Google übermittelt, sodass ein Premiumkonto in Sachen Datenschutz keinen Mehrwert bietet. Das Anlegen von Doodle-Umfragen ist einfach und für jedermann ohne weitere Registrierung möglich. Ob und welche personenbezogenen Daten dort eingetragen werden, steht im Ermessen der Nutzer. Wer die in den Umfragen eingetragenen Informationen einsehen kann, ist nicht vollständig steuerbar. Da der Zugriff auf eine eingerichtete Umfrage durch Weitergabe des zugehörigen Links erfolgt, besteht kein effektiver Zugriffsschutz.

Doodle unternimmt Anstrengungen, damit der Link nicht erraten werden kann. Trotzdem kommen zwangsläufig unbeteiligte Dritte in den Besitz der URL, zuvorderst Router- und Zugangsprovider sowie WLAN-Nutzer, die mit dem Doodle-Kunden dasselbe Funknetz teilen, beispielsweise im Internetcafé. Aber aus dem IT-Labor Tätigkeitsbericht 2011 des ULD SH 147 auch andere Nutzer des lokalen PCs können über den Browserverlauf sehr einfach die bereits aufgerufenen Umfragen öffnen. Dies ist ein konzeptionelles Problem, das Doodle auf seiner Webseite leider verschweigt. ,,Nutzer sollten sich im Klaren sein, dass personenbezogene Daten wie Telefonnummern, Adressen oder persönliche Kommentare unter Umständen in die Hände Unbeteiligter geraten können!”

>> Was ist zu tun? ,,Nutzer sind von Doodle aufzuklären, dass es keinen effektiven Zugriffsschutz auf Umfragen gibt. Die Übermittlung von Daten an Google muss – wenn man Doodle nutzen möchte – hingenommen oder durch entsprechende Selbstschutzmaßnahmen unterbunden werden.”

Das sind: 

  • Nutzung von Pseudonymen oder Phantasienamen
  • Keine Verwendung von sensiblen Informationen in der Terminanfrage
  • Doodle ohne Registrierung verwenden

Noch einfacher, man verwendet eine datenschutzfreundliche Alternative wie zum Beispiel den kostenlosen Terminplaner des deutschen Forschungsnetz oder der Terminplaner Dudle der TU-Dresden. Der Verein Digitalcourage betreibt das Online-Tool „nuudel“, die auf Speicherung personenbeziehbarer Daten so gut wie möglich verzichtet.

Mit diesen Terminplanern stellen die Anbieter ein Hilfsmittel zur Abstimmung von Terminen bereit. Diese Terminplaner schenken dabei insbesondere dem Datenschutz sowie der Datensparsamkeit höchste Beachtung und verzichten damit bewusst auf das eine oder andere Komfortmerkmal.

So können die Terminplaner ohne Anmeldung genutzt werden. Auch werden beim Zugriff keine IP-Adressen gespeichert. Alle Daten der Terminplanungen werden ausschließlich in Deutschland  gespeichert, nicht an Dritte weiter gegeben und für keinen anderen Zweck außer der jeweiligen Terminplanung verwendet. Zu jeder Terminplanung muss darüber hinaus ein Ablaufdatum angeben werden, zu dem die betreffende Terminplanung inklusive aller dazu eingegebenen Daten automatisch gelöscht wird.

Weitere unterstützende Hinweise zum Datenschutz finden Sie in diesen Beiträgen:

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